Ärzte ohne Grenzen - Bedingungslos menschlich



Datum: 01.01.2012

(wichtiger Hinweis: Am 31.12.2011 habe ich das Gewerbe (nämlich den Faltenreich Verlag Kropp) offiziell abgemeldet.
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FALTENREICHS SCHÖPFUNGSGESCHICHTE


natürlich hat auch das FALTENREICH seine ureigenste genesis und so ist es nur recht und billig für all die durch das internet vagabundierenden Forschergeister, wissen zu wollen, wie diese faltenreichsche geburt
( im gegensatz uebrigens zur jesukindmär ist dieses ereignis im hoechsten masse nach- und beweisbar…)
sich denn wohl genau ereignet haben mag (oder wenigstens hätte haben können, wenn vielleicht einer dieser vagabundierende geister z.b.der eher skeptisch-misstrauisch-zweiflerischen menschenkinds-fraktion angehören sollte...)

verwirrt? nun denn, fremde(r), es wird nicht das letzte mal gewesen sein... wie dem auch sei, hier nun die faltenreichsche schöpfungsgeschichte...:

Am
Anfang
war das Wort
...
und vor dem Wort?
natürlich das Vorwort.

und so komme ich nicht umhin, einige worte über das "wer,wie,was", "warum" und "wieso" des faltenreichs und seiner bewohner zu verlieren... dazu muss ich allerdings kurz einmal in die zeit der ideen zurückblenden, aus der sich in der regel ja erst die (meist überflüssigen) vorworte entwickeln. und diese zeit liegt weit, sehr weit zurück.

nämlich als...
und das kam so:


vor einiger zeit stolperte ich (wieder einmal) über mein altes, seit jahrzehnten auf dem dachboden vergrabenes hammer-zweier-faltboot "seewolf" aus der kinder- und jugendzeit. und ich sprach zu mir: "siehe!" und: "da!" und: "oh, wie war's doch schön, damals..." und: "eigentlich müsste ich mal wieder..." und so weiter und schwelgte gedankenverloren in erinnerungen. und als dann noch meine überaus paddelbegeisterte (um nicht zu sagen: -verrückte) nichte (wenngleich sie eigentlich "nur" die modernen kunststoffboote, und von diesen wiederum auch nur die sogenannten "spielboote" gelten läßt) hinzukam und nörgelte, ich solle doch endlich einmal diesen vergammelten stoffrest wieder in form bringen, damit wir beide, sie in ihrem "joghurtbecher" und ich in diesem meinem "lumpenkahn", der er ja nun einmal (sprichwörtlich) war, zusammen paddeln könnten und so lange nörgelte und nervte, bis ich endlich...

nun gut, ich ging in mich und fing an zu basteln: und restaurierte und nähte (oder ließ nähen) und schliff und schmirgelte und malte und schließlich strahlte mein alter seewolf wieder im alten glanze, wenngleich er mit dem original nicht mehr viel gemein hatte, so wie er mit flicken übersät war. und die haut... Na ja, reden wir nicht davon. nur soviel: was man alles mit schwimmbadfarbe machen kann...! wie dem auch sei, letztendlich war wieder alles in ordnung, und schon wieder ging die nörgelei los, wann wir denn endlich paddeln würden und so.

und so kam es, dass meine nichte und ich im (natürlich völlig verregneten) sommer 1998 loszogen und den deutschesten aller deutschen flüsse, den rhein, hinabfuhren. schwerbepackt und innerlich bar aller hoffnung, heile und ohne große blessuren dieses abenteuer zu überstehen, setzten wir in iffezheim am rhein in denselben und schrubbelten binnen zweier wochen so an die 650 km herunter. spaß machte es, viel spaß! und als ich dann noch während der Reise einen - schon hochbetagten - alten herrn in einem kleinen, modernen, hightech wunderboot, marke feathercraft K-light, paddeln sah, war es endgültig um mich geschehen.

auch wenn unser "dampfer" sich hervorragend gehalten hatte und auch nicht den leisesten verdacht auf unzuverlässigkeit in hinblick auf wasserdichtheit oder allgemeine Altersschwäche hatte hochkommen lassen, nahm ich mir doch spontan nach reiseende vor. umgehend auch so ein faltbootfederleichtgewicht zuzulegen. gesagt, getan und seitdem binsenbummele ich mit dem "k-light" (zum dem inzwischen noch der grosser bruder "kahuna" (auch seegurke genannt, in wirklichkeit aber MOIN MOIN heissend…) durch die heimischen, norddeutschen see- und flusslandschaften...

und wenn man zudem auch noch als bibliophiler -um nicht zu sagen "bibliomanischer" bücherwurm auf die welt gekommen ist, liegt es natürlich nahe, neben der praktischen auch die theoretische, literarische seite zu beleuchten.

so fügte sich eins zum anderen, ein buch fand das andere, autor reihte sich an autor, schatz an schatz und ehe ich mich versah, stand ich vor einer kompletten bibliothek, prall gefüllt mit zeugnissen längst vergangener zeiten. vieles davon, vor allem die liebevoll naiv gestalteten faltbootzeitschriften aus der zeit zwischen den beiden verheerenden weltenbränden sind inzwischen vergessen, und nur noch die namen wie "Schneeschuh und Faltboot", "Arbeiter-Wasserfahrer", "der akademische Kanu- und Faltbootsport", "Faltbootmagazin", "Wanderpaddler", "Wasserratten" … legen zeugnis ab von der ehemaligen faszination "faltboot". die wenigsten davon haben den weg in meinen bücherschrank gefunden, unter anderem "Fluß und Zelt" und "Kanusport - Faltboot-Sport". wahre kostbarkeiten inzwischen, und mit wehmut blätterte ich, der moderne "world wide webber" und "cyber-junkie", der diese zeit nur noch aus den erzählungen kennt, darin hin und her und verlor mich in den berichten der dort dargestellten paradiese aus nah und fern …für immer verloren, in nicht einmal 100 Jahren! so baldverloren, wie die letzten paradiese, die uns heutzutage noch geblieben sind. aber wem sag' ich das …!

auf jeden fall schwelgte ich so in meinen träumen und überlegte mir, ob es nicht auch in diesen "modernen" zeiten der bits und bytes möglich sei, so etwas wie die von mir angesprochenen zeitschriften auferstehen zu lassen. Eine "richtige" zeitschrift im klassischen sinn sollte es sein; in wort und bild und schwarz auf weiß, und nur so vergänglich wie die zeit, die die seiten vergilben lässt.
ein dementsprechender aufruf an die internet-faltbootgemeinde stieß auf wohlwollende resonanz (damals kannten die mich noch nicht…) und ließ mich hoffen, diesen gedanken auch in die realität umsetzen zu können. und was sich daraus ergab? genau!

aus der anfänglich eigentlich vorgesehenen zeitschrift ist dann schliesslich ein buch - genauer: ein jahrbuch - das allererste binsenbummeln und meeresrauschen-faltbootjahrbuch geworden, (in fan-kreisen seitdem BuM) genannt.

BuM heisst: einen kontrapunkt setzen in dieser schnelllebigen, computergesteuerten zeit. ruhe finden, die seele baumeln - sich treiben lassen. dahingleiten auf den feld-, wald- und wiesenflüssen. und heißt auch: weite, unendlichkeit, einsamkeit, seeluft, meeresrauschen; ob nun im wattenmeer, auf nord- oder ostsee oder einfach bannig weit draußen …

dem jahrbuchexperiment (immerhin der erste neuversuch seit über 60 jahren (!), dem faszinosum "faltboot" einen eigenständigen platz im bücher-blätterwald zuzugestehen!), folgte alsbald die faltenreichsche verlagsgründung mit bislang 3 weiteren jahrbücher nebst 3 kalendern...

und in bälde im lenz der lenz... (aber dazu dann mehr im aktuellen bereich…)